Teil Zwei: Die Geheime Macht des Foodwaste

In unserem letzten Blogpost haben wir euch erzählt, wie wichtig es ist Food Waste zu reduzieren und was für einen großen Einfluss wir damit auf unser Klima haben. Hier noch einmal die wichtigsten Fakten im Überblick. Gern kannst du auch nochmal in unseren letzten Blog hüpfen und nachlesen.

💡 Jährlich werden etwa 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmitteln weggeworfen. Das würde ausreichen, um fast die Hälfte der globalen Bevölkerung zu ernähren.

💡Rund ⅓ der Lebensmittel werden weltweit weggeworfen. Das sind in Deutschland rund 18 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr.

💡In den Sustainable Development Goals wurde festgehalten, dass bis 2030 weltweite Lebensmittelabfälle um 50% reduziert werden sollen. Das können wir schaffen, gemeinsam.

Im ersten Teil von unserem Blog über Foodwaste haben wir bereits vier wertvolle Tipps vorgestellt, mit denen ihr Kinderleicht Food Waste reduzieren könnt. Hier nochmal als kleine Gedankenstütze:

1. Planung ist das halbe Leben

2. Großeinkauf vs. öfter einkaufen

3. Lass’ die Vorteilspacks im Supermarkt

4. Lagerung ist key!

Weiter geht es mit fünf weiteren Tipps & Tricks:

5. Teile dein Überschuss an Lebensmitteln
Du hast zu viel gekauft, gekocht oder vielleicht auch etwas geschenkt bekommen, das du überhaupt nicht gerne magst? Dann gib es doch einfach weiter an einen Freund, eine Freundin, eine Kollegin oder einen Kollegen. Vielleicht macht es auch die lieben Nachbarn glücklich. Wer mag schon ungern geschenktes Essen?

6. Ab in die Kühltruhe mit dem Rest
Du merkst schon beim Essen, dass du viel zu viel gekocht hast? Na dann rein in den Kühlschrank, damit es am nächsten Tag frisch zum Mittag- oder Abendessen auf den Tisch kommen kann. Oder aber in die Tiefkühltruhe, wenn du das essen länger haltbar machen möchtest. Achtung, lass das Essen vorher abkühlen.

7. Reste einfach weiterverarbeiten
Aus Schalen von Gemüsen, wie z.B. Karotten, Spargel und Kartoffeln lassen sich Brühen kochen, die du entweder in Eiswürfelformen portionierst und einfrierst oder in kleine Weckgläser und Einweg Gläschen abfüllst und einfrierst. Du kannst sie dann für die nächste Suppe als natürlichen Geschmacks Booster hinzufügen.

Aus Zucchini und Karottenschalen können aber auch (natürlich vorher waschen) sehr dünne Streifen geschnitten werden und diese als Gemüse Spaghetti in einem Gericht verarbeitet werden.

Wusstest du, dass das Wasser von Kichererbsen veganer Eiweißersatz (Aquafaba) ist? Also das nächste Mal nicht einfach die Kichererbsen im Sieb abtropfen lassen, sondern das Wasser auch gleich auffangen und wie Eiweiß verwenden. Im Internet findest du eine Vielzahl an Rezepten.

Auch Wein muss nicht sofort weggekippt werden. Denn im Grunde wird Wein nicht schlecht, sondern nur zu Essig. Also einfach stehen lassen und daraus für den nächsten Salat zusammen mit Öl ein leckeres Dressing zaubern.

Brotreste können gut getrocknet ein paar Wochen gelagert werden, um später daraus z.B. Brotknödel, Semmelknödel, Kirschmichel oder Brösel herzustellen.

Gemahlene Brotreste werden auch gern in Rezepten für die Herstellung von Brot oder Brötchen verwendet - á la “Aus alt mach neu”.

8. Einkochen und Fermentieren
Aktuell im Trend sind Salzgemüse, eingekochtes und fermentierte Köstlichkeiten. So lassen sich Saisonale Obst und Gemüse auch darüber hinaus genießen.

9. Abgetaucht. Und zwar in den Müll!
Schon mal was von Containern gehört? Oder vielleicht von Dumpster Diving? Wenn nicht, kein Problem. Das ganze ist leider in Deutschland nicht erlaubt. Da ein Teil unseres Teams, Kaspar unser CFO, und Julia, unsere Nachhaltigkeits Managerin, momentan in Dänemark leben, haben sie damit einige Erfahrungen gemacht. Denn in Dänemark ist das Ganze legal. Supermärkte werfen Unmengen an Lebensmitteln in den Abfall. Gründe dafür sind überschrittene Mindesthaltbarkeitsdaten, eine verschimmelte Orange im Netz oder einfach der Bedarf nach mehr Platz im Verkaufsregal. Besonders leicht zu ergattern ist Brot. Da Backwaren im Normalfall jeden Tag frisch gebacken wird und die Brotauslage Abends üblicherweise noch voll bestückt ist, ist fast jeden Tag Brot zu finden. Man könnte sich von all dem Abfall vollständig ernähren, denn man findet neben allen Arten von Früchten auch Milch, Käse, Fleisch, Fisch, vegane Aufstriche, Müsli… und und und. Wir werden in den kommenden Wochen ein kleines Video von Kaspar’s und Julia’s Dumpster Diving Aktionen teilen, damit ihr euch besser vorstellen könnt, wie das so abläuft.

10. Anschauen, Riechen & Schmecken
Auch wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht ist oder vielleicht sogar überschritten, lohnt es sich erst einmal genau hinzusehen - siehst du Bläschen, Klumpen oder andere ungewöhnliche Strukturveränderungen - zu riechen und zu schmecken. Meistens sind Lebensmittel deutlich länger haltbar als vom Hersteller angegeben, die agieren nämlich nach dem Motto ‘Better safe than sorry’.

Ihr braucht Unterstützung im Kampf gegen Foodwaste? Say no more. Wir haben euch eine kleine Liste zusammengestellt:

🌱 SIRPLUS
Das Team von SIRPLUS verkauft den Überschuss an Lebensmitteln von Supermärkten und Herstellern bringt in ihren Berliner Rettermärkten und über ihren Onlineshop. So binden sie aussortierte Lebensmittel in den Kreislauf wieder ein und retten damit wertvolle Emissionen. Das auch noch zu günstigeren Preisen.

🌱 FOODSHARING
Über die Plattformen von foodsharing werden Lebensmittelretter:innen miteinander vernetzt, regional und global. So werden nicht nur Supermarkt Lebensmittel gerettet, sondern auch Lebensmittel aus eigenen Haushalten.

🌱 ETEPETETE
Gemüse und Obst im Supermarkt muss bestimmten Normen zur Form, Farbe und Beschaffung entsprechen, um in der Auslage verkauft zu werden. Ein nicht zu vernachlässigender Anteil, wird also bereits bei der Produktion und bevor die Lebensmittel in den Supermarkt kommen, aussortiert und weggeworfen. Etepetete hat sich zum Auftrag gemacht dieses Obst und Gemüse zu retten und liefern dir Gemüseboxen von Bio Landwirten nach hause.

🌱 TOOGOODTOGO
TooGoodToGo retten Lebensmittel direkt beim Supermarkt oder bei den Verkäufer:innen. Über die App, kann man sich ganz bequem gerettete Lebensmittel bestellen und vor Ladenschluss abholen.

🌱 KNÄRZJE
Du magst Bier? Du magst Brot? Perfekt. Probier doch mal Bier aus Brot. Ja, das gibt es! Aus dem Knäuschen, also aus dem Ende des aussortierten Brotes, braut KNÄRZJE Deutschlands erstes Zero-Waste-Bier.

🌱 PLANT JAMMER
Jamme doch mal dein nächstes Gericht. Mit Plant Jammer kannst du ganz einfach die Lebensmittel, die du noch so in deiner Vorratskammer oder in deinem Kühlschrank findest eingeben und die App zeigt dir ein passendes Rezept. Geht es einfacher, mit Essensresten zu kochen? Ganz nebenbei bist du auch noch kreativ und entdeckst neue Gericht Kombinationen.

🌱 PAPRIKA
Der Paprika Rezept Manager macht es leicht, seine Mahlzeiten, Rezepte und Einkäufe zu planen und auch gemeinsam zu koordinieren, mit dem gesamten Haushalt, mit Freunden oder der Familie. Darüber hinaus gibt es 6000+ verschiedene Rezepte zum ausprobieren.

Bist du schon voller Tatendrang? Dann starte doch heute die ‘Vermeide Foodwaste’ Challenge in der PLAN3T App, rette was geht und tracke deinen Erfolg jeden Sonntag. Im Mai bekommst du sogar doppelt Planet Coins für geschaffte Challenges im Ernährungsbereich. Wir wünschen dir viel Spaß beim Ausprobieren der Challenges. Wenn ihr Ideen für zukünftige Blogposts habt oder weitere Fragen, schreibt uns gern an hello@plan3t.one oder kontaktiert uns über Instagram, Facebook oder LinkedIn.

Wenn wir das Foodwaste Problem gemeinsam und weltweit lösen, im kleinen und im großen, haben wir ein Einsparungspotential von 94,56 Gigatonnen CO₂ Äquivalenten von 2020 bis 2050. Damit ist die Prävention von Food Waste weltweit die effektivste Methode, um CO₂ einzusparen.

Auf was warten wir noch?